Das bisherige Google Analytics wird im Juli 2023 abgeschaltet.
Warum Unternehmen bereits jetzt handeln müssen

Google hat angekündigt, das bisherige Google Analytics (Universal Analytics) zum 1. Juli 2023 abzuschalten:

On July 1, 2023, standard Universal Analytics properties will no longer process data. You’ll be able to see your Universal Analytics reports for a period of time after July 1, 2023. However, new data will only flow into your GA 4 properties.

Das bedeutet, dass Universal Analytics ab dem 1. Juli 2023 keine neuen Daten mehr empfangen und verarbeiten wird. Bestehende Reports werden noch für eine Übergangszeit angezeigt, danach werden sie offenbar gelöscht (!).

Das Datum scheint noch recht weit in der Zukunft zu sein. Tatsächlich müssen Unternehmen bereits bis Juni 2022 handeln!

Warum jetzt handeln? Ich habe doch noch viel Zeit?

Viele Auswertungen bei Web Analytics basieren auf Jahresvergleichen (Year-Over-Year / YOY). Das bedeutet, dass du aktuelle Werte mit denen von vor genau einem Jahr vergleichst.

Diese Art von Analysen sind aussagekräftiger als beispielsweise der Vergleich mit dem Vormonat, da bei einem Jahresvergleich die Saisonalität keine Rolle spielt.

Natürlich könntest du erst kurz vor der Abschaltung von Universal Analytics auf eine andere Lösung wechseln – und dann die Zahlen aus der neuen Lösung mit denen aus Universal Analytics von vor einem Jahr vergleichen. Das ist allerdings keine besonders gute Idee:

  • Es ist ungenau. Jede Analytics-Lösung hat eigene Messverfahren, die sich teilweise leicht voneinander unterscheiden. Wenn du also Daten aus zwei unterschiedlichen Tools vergleichst, wirst du alleine deswegen schon Abweichungen haben.
  • Es ist aufwändig. Wenn die Daten vom Vorjahr in der Software vorhanden sind, kannst du direkt in der Software in jedem Report Vergleiche vornehmen. Wenn die Daten in zwei verschiedenen Tools liegen, müsstest du Daten aufwändig z.B. in Excel exportieren und dort händisch vergleichen. Das braucht nicht nur viel Zeit, sondern ist auch noch fehleranfällig.

Es gibt also gute Gründe, bereits rechtzeitig über ein Jahr vor der Abschaltung des bisherigen Google Analytics (Universal Analytics) auf eine neue Lösung zu migrieren.

Welche neue Analytics-Lösung soll ich wählen? Google Analytics 4 oder eine Alternative?

Google empfiehlt den Nutzern des bisherigen Google Analytics (Universal Analytics) auf das neue Google Analytics 4 zu migrieren.

Der Vorteil von Google Analytics 4 ist der gleiche wie der von Universal Analytics: die Lösung kostet kein Geld.

Dafür bezahlen Website-Betreiber den Dienst mit den Daten ihrer Nutzer. Google nutzt diese Daten, um diesen Nutzern wieder Werbung anzuzeigen.

Und es gibt weitere Nachteile:

  • Aufwand. Die Oberfläche und das Konzept von Google Analytics 4 unterscheidet sich grundlegend von der des bisherigen Google Analytics (Universal Analytics). Unternehmen müssen also viel Aufwand in die Konfiguration und die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren.
  • Datenschutz. In der Schweiz wird im September 2023 ein neues, wesentlich strengeres Datenschutzgesetz (DSG) in Kraft treten. Dies stellt ein rechtliches Risiko für Unternehmen dar, personenbezogene Daten in die USA zu schicken. Und in der EU ist die Situation bezüglich der Nutzung von Google Analytics bereits heute rechtlich kompliziert. So hat der Europäische Gerichtshof schon im Juli 2020 das Privacy Shield gekippt, was bis dato den Schutz von Daten beim Transfer zwischen der EU und den USA regelte. Dieses Privacy Shield wird bislang notdürftig durch sogenannte Standardvertragsklauseln ersetzt. Dass diese Situation angreifbar ist, zeigen jüngste Entscheidungen. So hat die österreichische Datenschutzbehörde im Januar 2022 den Einsatz von eben genau Google Analytics in einem bestimmten Fall untersagt. Und ein Wiesbadener Gericht verbot einer Hochschule kürzlich den Einsatz einer Content-Management-Lösung aus den USA.

Wenn ich nicht zu Google Analytics 4 migrieren möchte, welche Alternativen habe ich dann?

Es gibt zahlreiche Analytics-Lösungen, die eine vergleichbare Funktionalität wie Google Analytics bieten und gleichzeitig ein höheres Datenschutz-Niveau aufweisen.

Statt mit den Daten ihrer Nutzer bezahlen Unternehmen für diese Lösungen mit einer Gebühr für die Nutzung. Dafür garantieren die Anbieter, dass Daten nicht weitergegeben und besonders gut geschützt werden.

Friendly Analytics ist die populärste Schweizer Web-Analytics-Lösung und bietet sich als datensparsame Alternative an. Funktional und von der Bedienung her ist Friendly Analytics sehr ähnlich wie das klassische Google Analytics. Gleichzeitig steht hinter Friendly Analytics eine Schweizer Firma und speichert alle Daten bei Providern mit Hauptsitz in der Schweiz oder in der EU (nach Wahl).

Fazit

Unternehmen sollten unbedingt bis Juni 2022 auf eine neue Web-Analytics-Lösung migrieren, um auch künftig Jahres-Vergleiche bei der Auswertung machen zu können.

Ob die neue Lösung Google Analytics 4 oder eine Alternative wie Friendly Analytics sein sollte, muss jedes Unternehmen anhand seiner Prioritäten wie Kosten und Datenschutz für sich entscheiden.


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