Seit es Friendly gibt, gehören gemeinsame Retreats fest zu unserer Teamkultur. Das vor allem deshalb, weil wir vollständig remote arbeiten: Stefan wohnt im Thurgau, Lukas in Baden, Kathrin in Bern und Joey in Budapest. Wir arbeiten von Zuhause aus, vom Café, auf Reisen oder wo immer wir gut arbeiten können und sehen uns nur in unseren wöchentlichen Zoom-Calls. Mindestens einmal im Jahr treffen wir uns dafür zu einem Retreat. Sozusagen eine verlängerte gemeinsame Kaffeepause, die uns sonst im Alltag fehlt.
Als selbstfinanziertes Startup schauen wir auf unser Budget, und so führte unser dritter Team-Retreat uns Anfang August 2023 nach Budapest, wo wir ein langes Wochenende bei unserem CTO Joey Keller und seiner Familie verbringen konnten. Nach unserer Ankunft am Donnerstag dauerte es zwar doch noch eine Weile, bis wir von unseren Aufgaben abschalten konnten…
… aber das änderte sich spätestens, als wir abends in Familie Kellers Garten grillierten und dann in die faszinierende Atmosphäre des Szimpla Kert eintauchten. Mehr und mehr farbenfrohe Ruinen-Pubs beleben seit 20 Jahren ehemals verlassene und baufällige Gebäude und sind inzwischen aus Budapests Nachtleben nicht mehr wegzudenken. Wir liessen uns in den bunten Lichtern, dem ausgefallenen Dekor und dem einen oder anderen Drink treiben und feierten die gemeinsame Zeit.
Am Freitag besuchten wir nach einem ausgiebigen Frühstück mit Ievas Rührei à la Carte eine von Kellers Stenders-Filialen. Joeys Frau Ieva führt ein Kosmetik-Franchise-Unternehmen und wir nutzten die Gelegenheit, ein paar der handgemachten Seifen als Souvenir zu shoppen.
Dann brachen wir zum Balaton (Plattensee) auf, der etwa zwei Stunden Autofahrt westlich von Budapest liegt. Wir genossen einen entspannten Tag in der malerischen Umgebung mit leckerem Zmittag bei Cheche Burger, Baden im Balaton, Kaffee und schönen Gesprächen.
Der See hat auf Lukas einen starken Eindruck gemacht:
«Der Plattensee hat mich wirklich beeindruckt. Er ist 79 km lang und fast 8 km breit, einer der größten Seen Europas. Von der Halbinsel Tihany aus hatten wir eine atemberaubende Panoramaaussicht auf den See. Der Seeboden zaubert verschiedene Farben auf die Oberfläche, sodass der See wie ein Kunstwerk aussieht. Ich denke gerne an diesen Moment zurück.»
Lukas Sigel, unser CCO
Zurück in Budapest erwartete uns eine authentische Gulaschsuppe von Joeys Mutter. Wir ahnten noch nichts von dem heftigen Gewitter, das in der Nacht über das Wohngebiet hereinbrechen würde.
Am Samstag Morgen: Umgestürzte Bäume, zerdrückte Autos und vermisste Haustiere in der ganzen Umgebung. Auch Kellers Hündin lief davon und kam wochenlang nicht zurück.
Wir fanden einen passierbaren Weg durch die Quartierstrassen und fuhren ins Stadtzentrum, um einen Escape Room zu spielen. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen – Budapest war 2011 die erste Stadt, die Live Escape Games nach Europa brachte. Das Konzept hat seinen Ursprung in Videospielen und war zuerst in Japan populär, bevor es auch in Ungarn (angeblich eigenständig) entdeckt wurde und sich schnell weltweit verbreitete. Wir spielten «Metro» von Locked Room Budapest.
Besonders unterhaltsam war die Erklärung des Spielleiters über die Verzichtserklärung, die wir unterschreiben mussten: «Es geht darum, dass ihr euer Bestes gebt, den Raum nicht kaputt zu machen und wir unser Bestes geben, um euch nicht kaputt zu machen.» Macht Sinn!
Nach 52 intensiven Minuten hatten wir die Bombe in der U-Bahn entschärft und waren sehr stolz auf uns. Für Joey war das eine spannende Erfahrung:
«Der Escape Raum hat mir sehr gut gefallen. Wir mussten als Team in einem verschlossenen Raum zusammenarbeiten, um eine Bombe unschädlich zu machen. Dabei haben wir gemerkt, wie unterschiedliche Denkweisen und Hintergründe uns helfen können, schneller erfolgreich zu sein.»
Joey Keller, unser CTO
Und wir haben nichts kaputt gemacht.
Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich. Der Nachmittag war frei und abends schauten wir uns auf einer Bootsfahrt die Sehenswürdigkeiten Budapests von der Donau aus an. Einer Prosecco-Bootsfahrt. Einer Unlimited-Prosecco-Bootsfahrt. Aber wir wollen nicht ins Detail gehen.
Für den Sonntag hatten wir uns noch einige Highlights aufgehoben. Wir besuchten das Párisi Passage Café, ein wunderschönes Kaffeehaus im «Párisi Udvar». Das reich verzierte Gebäude wurde im 19. Jahrhundert als luxuriöses Kaufhaus erbaut. Es ist mit seinen arabischen, maurischen und gotischen Stilelementen ein Denkmal an die faszinierende Vergangenheit Ungarns und wurde erst kürzlich renoviert.
Von dort aus spazierten wir über Budapests älteste Donaubrücke, danach durch das Budaer Burgviertel und hatten von der Fischerbastei aus einen beeindruckenden Blick auf den Fluss und die Stadt. Wir stärkten uns unterwegs mit Lángos, einer ungarischen Spezialität, die Kathrin als eine Kombination aus Pizza und Churros beschreibt (eine qualifiziertere Erklärung gibt es hier).
Als weiteren Höhepunkt und schon fast Abschluss unseres Retreats besuchten wir danach das Széchenyi-Thermalbad, das mit seinen 15 Innenbecken und den beeindruckenden 3 grossen Aussenbecken eines der grössten Heilbäder Europas ist.
Am Montag machten wir uns zufrieden auf die Rückreise. Wir haben gemeinsam gelacht, gegessen, geredet, gespielt und gearbeitet und freuen uns schon auf den nächsten Retreat.
Kathrins Fazit der Reise:
«Ich schätze unsere Retreats, weil sie mir die Gelegenheit geben, meine Kollegen wirklich persönlich kennenzulernen und zu verstehen, was ihnen wichtig ist und wie sie ‹ticken›. Das hilft mir, um im Arbeitsalltag gut miteinander umzugehen.»
Kathrin Schmid, unsere CMO und CISO
Fun Facts
#1 – Joey hat eine offizielle Ausbildung zum Tourguide, wovon er uns auf unseren Touren durch die Stadt eloquent überzeugte.
#2 – Stefan hatte die Theorie, dass der Regen ihm als «Rain Maker» folgt, wovon wir durch die allnächtlichen Gewitter und unerwarteten Schauer allmählich fest überzeugt waren.
#3 – Am letzten Abend spielten wir «Die Crew», ein kooperatives Kartenspiel, das süchtig macht, wovon du dich hier selbst überzeugen kannst.
Der Retreat in Zahlen
Als Open Startup legen wir euch auch hier unsere Zahlen offen: Das hat unser Retreat gekostet. Friendly übernimmt auf den Retreats grundsätzlich sämtliche Ausgaben für unsere Mitarbeitenden. Auf diesem Retreat hat Familie Keller uns umsonst in ihrem Haus beherbergt und bekocht. Einen ganz grossen Dank dafür! Und natürlich haben wir uns auch mal gegenseitig das eine oder andere Getränk spendiert.
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